Die Essenz des Lebens
Aus dem Nähkästchen geplaudert.
Neulich war ich mit einer Freundin fort. Sie nüchtern und ich etwas betrunken. In meinem charmanten betrunken sein, hab ich ihr geschildert das ich damals sehr vernarrt in sie war, sie sehr begehrt habe, und ich sie jetzt aus einer anderen Perspektive sehe. Einer freundschaftlichen. Und zeitgleich habe ich mich gefragt, weshalb mich niemand begehrt.
Gut, es gibt Tage an denen ich mich nicht begehrenswert und attraktiv fühle; dann gibt es wiederum Tage, an denen ich das Ego in Person bin, und mich selber schorf finde. Und jeder der mit mir mal beim H&M shoppen war, und gesehen hat wie ich mich in den einen oder anderen Fetzen verliebt habe, wird wissen was ich mit 'Ego in Person' meine.
Aber all samt ist es mir grundsätzlich sehr egal ob mich Jemand attraktiv findet oder nicht. Meine Einstellung ist die, dass ich niemals und zu keiner Zeit Jemand anderen gefallen oder entsprechen muss, ausser mir selbst oder ich will es. Punkt.
Naja. Und in meinem charmanten betrunken sein, hab ich mir immer beim Verlassen eines Lokals den Spass erlaubt, und mit der Hand kreisförmig auf mein Gesicht und meinen Körper gedeutet, mit den Worten "Seht ihr Ladys, dass alles hättet ihr haben können".
Fazit. Auch wenn ich mir so einen Spass und solche Andeutungen erlaube, würde ich schon lange nicht mehr auf einen One-Night-Stand eingehen.
Irgendwie sind meine 'fetten Jahre' vorbei, und ich suche, ich warte, auf einen richtigen Menschen. Auf eine solide tief gehende Beziehung.
Ich warte auf Liebe, könnte man so sagen.
Auf richtige, ehrliche und erfüllende Liebe.
Jetzt meinte eine Arbeitskollegin die ein gutes drittel an Lebenszeit und eine geschiedene Ehe hinter sich hat, es wäre doch dumm seine jungen Jahre mit Warterei und Sehnsucht zu verschwenden. Im Grunde finde ich das richtig, nur scheint mir momentan die Rolle des Selbstfinders, des verträumten Sehnsüchtigen, einfach wertvoller.
Ich war seit meinem vierzehnten Lebensjahr nie länger als ein halbes Jahr alleine. Und ja, was nützt einem zwar die Liebe in Gedanken, wenn man sich jedoch nicht bereit dazu fühlt.
Was ich sagen will - ich finde, man sollte zumindest einmal oder erstmals im Leben lernen, alleine mit sich selbst klar zu kommen.
Ich will mich selbst kennen lernen, lieben lernen, bevor ich einen anderen Menschen an meiner Liebe teilhaben lasse. Und dennoch fehlt mir die geistige wie körperliche Nähe. Logischer Weiße. Doch - ich stehe über meinem Es.
Wenn mich mal wieder die Furcht vor der Endlichkeit plagt, und ich das Leben gedanklich Stück für Stück rationalisiere, bleibt nur der Sinn meiner Existenz übrig. Es ist Liebe.
Irgendwann bin tot. Also hat alles Streben nach Mehr nur einen vorübergehenden, primären, momentanen Sinn. Sprich - man lebt für den Moment. Wenn man für den Moment lebt, was wird dann wesentlich?
- Das man glücklich ist; es einem gut geht.
Und was schenkt einem Glück ohne egoistisch zu sein? - Liebe.
Liebe und Zeit sind für mich die Essenzen des Lebens.
Die kostbarsten und rarsten Güter die man haben kann.
Wertschätzung wird hier sehr wesentlich, wenn man meiner Meinung ist. Aber wie viele Menschen vergeuden Sekunden, Stunden und Tage beispielsweiße damit, sich sinnlos zu streiten weil sie verlernt haben sich zu schätzen, oder damit vor dem Fernseher zu sitzen, weil sie verlernt haben auf und mit dieser Welt zu spielen?!
In diesem Sinne ein Appell an alle Menschen die gerade mit Jemanden im Streit sind, oder Tag ein Tag aus vor dem Fernseher sitzen; - Wofür bist du bereit zu sterben? Für einen gewonnen Streit, der lächerlich erscheint wenn man genauer hinsieht? Oder die Liebe oder Freundschaft, welche man mit dieser Person teilen könnte. Würdest du für 'Stirb langsam 6' sterben wollen, oder eher für das grüne Gras zwischen den Zehen, welches du spüren und erleben könntest wenn du den Arsch hochkriegen würdest?
Das coole Feature am Leben ist, dass man zu jeder Zeit eines jeden Augenblicks etwas ändern kann; auch wenn es nichts bewirkt.
animus am 04. Dezember 11
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