Dienstag, 31. Januar 2012
Sturm und Drang, Wortsammlungen, Gedankenfetzen
An die Liebe. Und jetzt?
Liege ich hier. Beschönige mich mit der Liebe in Gedanken.
Denkend, an die eine welche. Ich kenne sie nicht. Weiß nicht mal ob es sie da draussen gibt, die bessere Hälfte. Aber schon lang führe ich eine utopische, gedankliche Romanze. Was nützt die Liebe in Gedanken? Ein Romantiker, ächten sie. Ein Narr, schimpfen sie. Denn ich habe mich an sie versprochen, welche ich nicht sehen und anfassen kann. Ich liebe stumm. Ich liebe blind. Der jenigen, die es nicht gibt, schenke ich mein Herz, ganz originalverpackt. Von jetzt, bis in alle Zeit. Die Liebe; nicht der einzige Grund zu leben, aber, wohl der wesentlichste von allen.

Komm setzt dich zu mir Kleine. Nimm Platz unter den Scheinwerfern; einem Platz unter der Sonne. Siehst du sie alle, meine Kleine? Die ganzen Menschen da. Nahezu zeitlos sitze ich da; eigentlich müsste ich die hundert elf Dezibel starke Musik, und das blendend grelle Licht der Scheinwerfer wahr nehme. Nur tue ich es nicht. Nein. Meine Aufmerksamkeit gehört ganz allein meinen Gedanken. Siehst du all die Menschen da? Wie sie sich betrinken und bezirzen. Eine Scheingesellschaft. Künstlich. Unpersönlich. Ich komm mir fast schon wie ein zwangsbedingter Pädophiler vor, wenn ich die dreifach hochgepushten Brüste einer schätzungsweiße Vierzehnjährigen sehe. Fleischliches Alter ist meiner Meinung nach irrelevant. Im Kopf muss man es haben. Fleischliche Gelüste? Was sagst du? Ich finde das Prinzip so lächerlich, wie simpel es auch ist. Er steckt sein Cocktailwürstchen in das Schmuckkästchen einer sie. Das wars. Die Menschen bringes es fertig auf den Mond zu fliegen und iPhones zu bauen, schaffen es aber nicht dem urigen Trieb zu widerstehen.
Ich frage mich, wie lang es bei einem Treffen dauert bis mein Freundeskreis mit dem Thema anfängt. Welchem Thema? Sex. Ja, wie lang es dauert oh, genau zweiunddreißig Minuten. Weil nach zweiunddreißig Minuten hat irgendwer wieder mit irgendwem geschlafen. Irgendeiner hat soooo einen Lollo zwischen den Beinen, und irgendeine steht gar nicht auf Bananensaft. Sex ist allgegenwärtig. Sogar jetzt als Thema. Sex sells. Sex, ist schön, aber nervt mich. Punkt.

Gestern habe ich mit ihm über eine Stunde telefoniert.
Wir haben übers Kino gesprochen. Über neue Menschen und Ereignisse. Aber im wesentlichsten Teil, über unsere Beziehung.

Ich hab ihm erzählt, dass ich Freunde so schnell aussortiere wie alte Gewänder, wenn es darum geht ob sie mir mehr Kraft kosten als geben. Ich erzählte ihm über ein Mädchen, welches sich auf Grund ihrer Sucht, der Ichsucht, gestern von mir verabschieden durfte. Ich erzählte ihm auch, dass ich mich von ihm distanziert habe, weil er bei unserem letzten Treffen, eine so unsympathische Art von Arroganz und Machogehabe an sich hatte. Und ich wusste ja schon immer, dass sein Band- Künstlerdasein so etwas wie überhebliches Selbstvertrauen, wenn nicht sogar einen kleinen Götterkomplex, geschaffen hat, aber solch eine ungute Art war selten der Fall. Jedenfalls empfand ich es so.

Und wir haben dies am Telefon besprochen. Lange.
Das coole an unserer Freundschaft ist, man(n) kann sagen was man(n) sich denkt, wie man(n) fühlt und wünscht. Man(n) hat das Vertrauen seine Schwäche zu zeigen, eben weil man sich schon so lange kennt.
Und eben durch unsere einfühlsame und nette Art, gab es nie Streit, in den elf Jahren kein einziges mal. Wenn, dann gab es Konflikte; und die klärte man einfach. Was mir zeigt, dass im Prinzip alles so einfach sein könnte, wenn wir Menschen die richtige, nicht die passende, sondern die richtige Einstellung und Haltung etwas gegenüber haben.

Und erst nach dem Gespräch begriff ich weshalb unsere Freundschaft noch viele viele Winter überdauern kann.
Denn, er wollte eine Veränderung.

Normalerweise hab ich zum Beispiel ein Problem mit seiner Art. Dann kommt es irgendwann zu einem Konflikt. Dann bereden wir das. Dann lachen wir. Zwei Wochen drei Wochen ist alles bestens, bevor es sich dann wieder langsam zu Status Quo bewegt.

Zeit gewinnt man nicht.
Zeit kann man nur verlieren.

Es ist ein Dienstag Morgen, Sieben Uhr Siebenundzwanzig.
Ein einmaliges Erlebnis.

Insgeheim wünsche ich jedem welcher mit mir in diesem Abteil saß, ein schönes Leben. Das süße Mädchen das mich nicht wahrgenommen hat, während ich versucht habe so zu tun als würde ich sie nicht wahrnehmen und sie wahrgenommen habe, werde ich nie wieder sehen. Glaubst du trieb sie das selbe Spiel mit mir? Wir Menschen sind Schachspieler. Das verabscheuungswürdige ich. Wir spielen subtiles Schach der Worte und Taten. Im Prinzip sind wir Schauspieler. Alle. Denn, jeder Mensch lügt. Ohne Ausnahme.
Sogar jetzt versuche ich mein manipulatives Unterdenken zu unterbinden. Ich wünsche ihnen ein schönes Leben. Der jungen Frau, die so offenherzig am Telefon mit einem mir Unbekannten über dessen Beziehung so Wortlaut gesprochen hat. Dem älteren Herren, welcher ein Heft über die Anatomie der Hände gelesen hat. Ich werde sie höchstwahrscheinlich nie wieder sehen.
Ich wäre gern Jedermanns Freund.
Doch ich bin Gemahl der Freundin Einsamkeit.

Nach wie vor kann ich mich mit dem Gedanken, irgendwann zu sterben - und glaub mir der Tag wird kommen - nicht abfinden. Der Gedanke sterben zu müssen, ist mittlerweile mein größter Todfeind! Haha -.-, Ironie.
Irgendwo schwebt er da draussen, der Grund wie und warum es passieren wird. Irgendwo wartet es, das Datum. Das Jahr, der Tag, die Stunde, die Sekunde.



Montag, 30. Januar 2012
.. Würde es??
Ich entdecke dann so etwas wie ein Gefühl der Zugehörigkeit.
Jeder betritt und verlässt diese Welt für sich allein. Manche leben auch alleine. Unter anderem ich.

Früher, vor einem Jahr und länger her, wie ich mit Exmensch zusammen gewohnt habe, habe ich immer den guten Rat erteilt, dass man zumindest einmal im Leben lernen muss mit sich ganz alleine klar zu kommen. Als es dann für mich soweit war, wollte ich es trotz meiner Weisheit nicht, denn ich wusste was mir blüht. Heuchler würde ich mich nennen. Heuchler. Aber, es war unvermeidlich und ist geschehen.

Und in der Rolle des Einsamen blühe ich voll auf.
Denn Anfangs war es furchtbar für mich. Jeden Tag habe ich den besten Freund angerufen, Nachrichten geschrieben, nur um das Gefühl zu haben nicht allein auf dieser Welt zu sein. Nahezu vier Jahre hat dieser Prozess bis zu seinem Ende gebraucht.

Resümee. Ich muss sagen ich mag es. Sehr sogar. Und daran ist nichts schön geredet. Ich mag das allein sein, denn, man lernt sich selbst kennen. Und haha, du lachst, aber auch wenn man glaubt zu wissen wer man ist, - so glaube ich - wird man nie ganz wissen wer man glaubt zu sein. Resümee. Meine Freunde haben sich aussortiert. Man wird wie ein Fels in der Brandung, weil, man hat ja sich und ist von Niemanden abhängig. Somit ist mir ein Freund geblieben, welchen ich als 'potentiellen Freund' erachte, und drei weitere Freundschaften die für mich einen Wert haben. Smalltalk-wir-müssen-mal-was-machen-ach-komm-verabreden-wir-uns-auch-wenn-wir-genau-wissen-das-eh-nichts-passieren-wird-Freundschaften, haben sich erübrigt. Es gibt noch Menschen die ich mag und mit denen ich auch was zu tun habe, sowie Familie welche ich liebe, aber im großen und ganzen, war es das.

Und hier bin ich für mich allein.
Acht Stunden am Tag hat man eine Testosteron verseuchte Gesellschaft um sich, und die restliche Zeit herrscht Stille. Ausser, die Nachbarn treiben es zu heftig. Sollen sie doch.

Das tolle an Freundschaften, ist ihre Beständigkeit.
So wohnt ein Freund in einem anderen Bundesland, und ein weiterer in einem anderen Staat. Und dennoch, über all diese Distanz, und über all diese Entfernung - man bedenke - hege ich echtes Interesse und Mitgefühl. Auch für einen Menschen den ich bis jetzt einmal gesehen habe.. Ach, die Geschichte erzähle ich gern!

Ich kannte sie nur vom virtuellen philosophieren.
Cyber Bekanntschaft quasi. Irgendwann fragte sie mich, "Hey, glaubst du würde mir ein Piercing stehen?" - und ich antwortete, "Ich weiß nicht. Aber, wenn du dir eines machen lässt, mache ich es ebenso." Wahnwitzige Aktion. Irgendwann, im führen Sommer, wollte ich eine Rucksacktour durch meinen Staat machen. Sieben Tage und neun Bundesländer. Ich fragte sie spontan "Hey, kommst du mit mir mit?" - und sie kam mit. Obwohl wir uns kaum kannten, und ich ein pädophiler Serientäter mit dem Drang zur Philosophie und einer Vorliebe für Tischgedecke sein hätte können. Man weiß ja nicht.
Und seit her, nenne ich das was uns verbindet Freundschaft.

Um auf den Anfang zurück zu kommen, nämlich was ich beim Zahnarzt suche wenn ich glaube eine Motte zu sein - Ach, schon wieder dieser Mottenwitz - entdecke ich so etwas wie eine Zugehörigkeit.

Ich lebe ganz allein. Und ganz nur für mich.
Und dennoch fühle ich mir stark und geliebt.
Und dennoch denke ich mir, wenn ich hier so manchen Worten eines Autors oder einer Autorin lausche, dann bin ich nicht allein. Allein mit meinem Sein und meinem Tun. Dann sind nicht alle Menschen seicht denkende, oberflächliche Materialisten. Nein, es gibt noch andere.
Das finde ich sehr cool! Was schon nahezu lächerlich klingt.

Und es ist deren, euer, euer gutes Recht, hier auf dieser Plattform, anonym und rätselhaft und sonst was zu sein. Aber ich finde es irgendwo irgendwie auch sehr schade. Weil ich glaube das es einem sehr viel Freude bereiten könnte wenn man den Kontakt pflegen würde. Würde es dir keine Freunde bereiten? ..



Sonntag, 29. Januar 2012
I can hear my train is comin. It's a lonesome and distant cry.
Wenn er.
Wenn er in das Musikfachgeschäft seines Vertrauens Musik kaufen geht, spielt sich folgendes Szenario ab. Zielbewusst marschiert er in die Reihe, welche mit „Indie“ gekennzeichnet ist. Begutachtend legt er sein Augenmerk auf die CD-Covers, wärend er sämtiche Stapel von A bis Z durchgeht. Er achtet weder auf Namen oder Preis. Einzig und allein das Motiv des Covers entscheidet über Interesse oder Desinteresse. Denn, auch so wie sich die Menschen durch optische Sympathie verkaufen wollen, will es der Künstler mit seinem Cover.
Hat er.
Hat er dann um die drei vier Interpreten ausgewählt und beiseite getan, hört er diese Probe. Auch hier – scheinbar ungeduldig spielt er nur wenige Sekunden eines Liedes ab. Voller Willkür mal vom Anfang an; mal aus der Mitte; mal am Ende. Er gibt einem Musiksstück zwar recht beherzt, aber nur wenige Sekunden Zeit ihm etwas zu vermitteln. Empfindet er dann etwas wie Sympathie oder Interesse, so hat ein Album eines Interpreten ein neues Zuhause gewonnen.

Frühmorgens.
Frühmorgens ging ich in der frischen Winterluft in Richtung Bahnhof. Mir war nicht kalt, aber ein eisiger Mantel legte sich um meine Hände und mein Beinkleid. Noch schnell etwas Geld aus dem Automaten gezogen und dann gleich in das Backwerk um Frühstück zu kaufen.
Die Bäckerin mittleren Alters fragte mich ohne Augenkontakt herzustellen, und mit einem leicht slowenischen Akzent, um mein Begehren. Witzig, dass mir ihr Akzent aufgefallen ist. Ich erwiderte ihr das ich gerne eine Zimtbrezel und eine Nussschnecke hätte. Ach ja, und einen schwarzen Tee bitte noch. Ich bezahlte die fünf Euro und achtzig Cent, und fragte mich gleichzeitig insgeheim wo diese Münzen schon überall waren. Sicher haben sie mehr Orte und Hosentaschen gesehen, als ich je sehen werde - dachte ich mir.
Ich nahm mein Frühstück und ging zum Bahnsteig '2A'.
Hmm, noch zwölf Minuten warten. Und der Tee ist so furchtbar heiß. Sicherlich war ich der einzige Mensch am Bahnhof, welcher eine Jogginghose, einen Spielcontroller, eine aufgetaute Tiefkühlpizza, einen Laptop und das dazugehörige Ladekabel, und ein Dreiviertel einer Zimtbrezel im Rucksack hatte. Tja, Nerds eben - dachte ich mir belächelnd.
Und als ich so da stand und auf meinen Zug wartete, erfreute es mich zu sehen, dass differente Menschen - also eine ältere Dame und ein Soldat, oder ein Bahnhofsmitarbeiter und eine junge Frau zum Beispiel - miteinander redeten. Es schürt nämlich meine Hoffnung, dass wir Menschen doch nicht nur mit Scheuklappen durch die Straßen rennen. nicht gehen. rennen.
Während ich so da stand und wartete, fiel mir wieder ein, dass man Zeit nur verlieren aber nicht gewinnen kann. Und ich die Aussprache "die Zeit totschlagen" nicht mag. Ich fragte mich, ob vielleicht mehr Menschen so wie ich, ein genaues Augenmerk auf die Aussprache haben. Ob es noch andere gibt, die ganz genau auf die Wahl der gesagten Worte achten, und diese scheinbar auf eine Goldwaage legen. Nein, nimm es nicht zu wörtlich. Achte einfach nicht auf das 'Was" sonder das 'Wie'. Ich war eindeutig übermüdet, nach einer so langen Nacht voller Spiel und Spaß. Und während ich so da stand, vor mich hin dachte und mich mit meinem Gebäck beschmauste, fiel mir auf. Oh, mein Zug fährt ein.



Freitag, 20. Januar 2012
We still have been talkin about the way things change
Die kleine wird mir das Herz brechen, wenn sie in zwei Jahren ihr Auslandsjahr macht. Denn ich will mit mit ihr. Aber ich weiß das sie nicht warten wird, und ich nicht mit kann. Aber was soll ich dann machen, so ganz ohne kleiner Schwester?

Rivers &
Roads.
http://www.youtube.com/watch?v=eqS-FAic5ts&feature=plcp&context=C31ae66dUDOEgsToPDskJ4kHiewh235WXqgCRT_Pz7

Immer wenn bei meiner Familie in Deutschland bin, schnapp ich mir die Gitarre vom Vati und setze mich in den Nebenraum um dieses Lied zu spielen.
Insgeheim hoffe ich dann immer das es die Kleine mitbekommt, denn ich weiß das sie mich hören kann.

Wenn die Kleine dann weg ist werde ich mich genauso in den Nebenraum setzen und das Lied genauso spielen. Mir ist klar das sie es dann nicht hören kann, aber ich hoffe das sie es dann zur rechten Zeit im Herzen trägt.

We've been talkin 'bout the way things change.

Ich habe beschlossen, - eben weil ich mir aus einer Zukunft hier nichts erwarte -, dass ich ab kommenden Februar ein Kolleg für Maschinenbau nebenzeitlich zur Arbeit mache. Ganze vier Jahre werde ich dann kein Leben mehr haben. Aber das soll mir die Matura und ein gesicherter Arbeitsplatz wert sein. Und nach denn vier Jahren, gehe ich fort.

Ich möchte ins Ausland, ich möchte nach Irland.
Ich möchte ein Jahr im grünen Irland leben.
Über das 'wie' muss ich mir vorerst noch keine Gedanken machen, wichtig ist mal der Traum und Wille. Und ja, ich will nach Irland, ein Land ist nur vom hören kenne. Ich will dort Gitarre spielen, irisches Bier saufen, und die grüne Schönheit des Landes genießen.

Nach einem Jahr will ich zurück kommen.
Und Deutschland, das Nest meiner Familie, mein Zuhause nennen.

Das coole am Einsiedlerleben ist, dass man nichts zu verlieren hat was einem am Herzen liegen könnte.
Und ich werde mich hier nie richtig als zuhause fühlen können, denn zuhause ist wo das Herz ist; und das trägt die Kleine mit sich.



Samstag, 14. Januar 2012
Ich brauch etwas
Stille.




















































ja, das tat gut.



Montag, 9. Januar 2012
An die Welt
An die Welt.

Wir zwei haben ein Problem miteinander!
Mich nervt es mittlerweile schon sehr, dass du bei jeden Konflikt nur inne hältst und schweigst. Es macht echt den Eindruck als wäre es dir egal was gesagt oder getan wird. Oder bilde ich mir das nur ein?
Jedenfalls.
Ich habe erfahren das du Krebs hast.
Unheilbar, sagten mir die Psychologen und Anthropologen. Wie lange noch, konnten sie allerdings nicht sagen. In diesem Sinne möchte ich mich bei dir auch entschuldigen! Es tut mir aufrichtig leid eines deiner Karzinome zu sein.
So sag doch etwas.
Siehst du, genau das meinte ich!
Man überbringt dir eine Hiobsbotschaft und du schweigst stille. Unfassbar, deine Art. Das zeigt mir wiedermal wie verschieden wir eigentlich sind. Während du sehr selbstlos zu sein scheinst, bin ich egoistisch in allen Zügen. Manchmal frage ich mich ob ich dich überhaupt noch kenne. Aber ich möchte jetzt nicht mit dir streiten...



Mittwoch, 28. Dezember 2011
Als Resonanzkörper
Und auch wenn ich weiß, dass ich schon in ein paar Wochen, Monaten oder vielleicht sogar Jahren, keinen Impuls und kein Gefühl der Aufregung mehr gegenüber dieser Musik verspüren werde, so ist sie doch jetzt alles und nichts zugleich.

Sie gibt mir den Impuls der Motivation wenn ich lustlos oder niedergeschlagen bin. Sie hinterlegt und färbt den Klang meiner Geschichte, und ist die stille Hintergrundmusik meines Lebens welche man nur subtil wahr nimmt, und dennoch die Erinnerungen und Emotionen um ein so vielfaches verstärkt. Sie ist es auch welche mir gewollt das Messer tiefer ins Herz stößt; an Tagen meiner durchlebter Melancholie. Sie ist für mich Freiheit und Glückseligkeit. Sie ist in gewisser Weiße eine Portion Selbstliebe.

Sie ist pures, erlebtes und gelebtes Glück.
Und es gibt sie schon so verdmmat lang auf dieser Welt.

Ich liebe es, meinen halbwegs attraktiven & sexy Körper in diversen Tanzlokalen durch wechselwirkende Bässe und Klänge zu bewegen; kurform tanzen. Ich liebe es mich einen sciehß darum zu schären wie lächerlich oder unterhaltsam das aussehen muss. Ich tanze, bewege mich, spüre mich als Resonanzkörper verschiedenster Sinusrhytmen.

Und während ich da so tanze, mache ich die Augen zu.
Und das Leben ist schön.



Dienstag, 20. Dezember 2011
Der Zusammenhang zwischen Weihnachten und Fleisch essen
"..es funktioniert nur, wenn ich selbst davon überzeugt bin. Heute, wurde ich Zeuge davon, wie Jemand mit ein paar Worten mein kränkliches Pseudoego verhauen hat."

Liebe Menschen, es ist Weihnachtszeit!
Frohlocket frohlocket!

Es ist Weihnachtszeit, und ich bin so unglücklich wie schon lang nicht mehr. Nicht, weil mir Weihnachten verdeutlicht wie einsam und allein ich mich doch fühle, denn damit komm ich gut klar; auch nicht weil es mir an Weihnachtsstimmung fehlt; nein, ganz allein deswegen weil ich zunehmende erkenne, realisiere, wie ich so bin, und wie andere sind.

Heute hat man mir in der Arbeit wieder meine Defizite an Sozialkompetenzen vor Augen geführt; in Erinnerung gerufen. Ein schönes Gefühl ist das, wenn dir Jemand dein 'Ego' verhaut, und man sich selbst als sozialer Unmensch, als völlig fehl am Platz und hoffnungslos betrachtet. Meine armselige aber ehrliche Rechtfertigung dafür ist, dass ich es noch nie erlebt habe fünfunddreißig zu werden, richtig erwachsen zu sein. Leider war auch die Erziehung meiner Eltern viel zu lang pädagogisch und emotional wertlos; und im Prinzip habe ich mich über all die Jahre selbst erziehen müssen. Erkennt Jemand den Wiederspruch darin?

Ich lernte es leider nie so richtig, um mich jetzt in einem sozialen Umfeld als 'aufgehoben' und 'integriert' zu fühlen. Ich habe es immer nur bei anderen gesehen, wollte es aber nicht, wie ein Affe, nachmachen. Nein, viel mehr konnte ich dadurch von zwei Perspektiven lernen, und dadurch meine Prinzipen erschaffen. So kleide ich mich zum Beispiel gerne schön, zeige dies auch gerne und lege Wert auf meine Erscheinung; aber keinen Wert darauf wie mich andere empfinden. Weil es nach meinem Prinzip, nur drauf ankommt das ICH MICH schön und wohl fühle. Hierbei ist schön nicht mit attraktiv zu verwechseln, wobei das gleiche Prinzip gilt.

Ich habe mir durch mein soziale Distanz auch irgendwie eine gewisse Unabhängigkeit geschaffen. Mit anderen Worten war es mir damals durch die Möglichkeiten, und ist es mir jetzt aus Prinzip, nicht wichtig was andere von mir halten oder denken.
Das Problem, oder besser gesagt die Reibungsfläche an dem ganzen ist, wenn ich mich mehr oder weniger dann doch sozial integrieren soll.

Und so habe ich auch Prinzipien was Weihnachten betrifft. Seit meinem - schätzungsweiße - zwölften Lebensjahr, hatte ich kein Weihnachten mehr wo ich mich familiär oder aufgehoben fühlte. Und mein Prinzip zu Weihnachten ist, dass ich Weihnachten hasse, es verabscheungswürdige; nicht weil ich verbittert bin, sondern einfach aus meinem Prinzip.

Quelle: Facebook
"Öffentliche Erklärung:
Ich mag das Weihnachten des konventionellen Glaubens nicht! Bitte, es soll sich keiner erwarten von mir was geschenkt zu bekommen! Und bitte genau so umgekehrt. Es liegt nicht daran das ich geizig bin, aber ich will nicht dem Ruf der 'weihnachtlichen' Masse in den Mediamarkt folgen um Kaufkraft zu generieren! Das, was ich ein paar wenig von ganzen Herzen schenken werde, ist gemeinsame Zeit oder eine gemachte Kleinigkeit. Punkt. Andere Perspektive - Ich brauch keinen Jahrestag um mich daran zu erinnern das ich meinen Partner, meine Familie, meine Freunde, liebe und schätze. Ich tue es allgegenwärtig. Und an Weihnachten vielleicht etwas deutlicher. Punkt."

Und so ist das.
Gestern bin ich mit einem Freund hektisch durch den Mediamarkt, den Interspar, einen Buchladen...usw usw.. gelaufen, auf der Suche nach unpersönlichen Geschenken, nur - und das ist der eigentliche Grund - um auch ein Geschenk zu haben.

Hallo?!

Am Heimweg dachte ich mir folgendes - Was soll das? Was soll diese ganze Hektik? All die Leute. Was soll dieser Scehiß? Und dann hab ich nicht mal was passendes gefunden. Soll das, das Einkaufen von Geschenken, das Kernelement von Weihnachten sein? Kommt mir aber so vor. Aus! - habe ich mir gedacht - Ich hintergehe und vergesse meine Prinzipien!

So beschenke ich jetzt zum Beispiel jemanden damit, dass ich für ihn ein schönes Abendessen machen werde. Andere lade ich zum snowboarden ein , und für jemand speziellen werd ich ein kleines Privatkonzert an der Gitarre veranstalten. Aus.
Ich zeige dadurch meine Liebe und Wertschätzung.
Und nicht durch ein Geschenk, etwas materialistischen, dessen Zweck es eigentlich nur ist an einem bestimmten Abend anwesend zu sein.

Aber nicht nur aus diesem Prinzip verabscheungswürdige ich Weihnachten.

Weihnachten ist wie Fleisch essen.
Das weihnachtliche Fleisch in dieser Metapher, sind die Weihnachtsbäume. Man züchtet etwas; genauer gesagt ein Lebewesen; nur um es dann zu töten.
Das ist knallharter Egoismus. Der Zusammenhang zwischen Weihnachten und Fleisch essen, ist knallharter Egoismus.

Aber ich schweife ab.

Ich denke in letzter Zeit immer wieder darüber nach, wie leiwand ich mich selbst doch finde, weil ich das Gefühl habe mich doch auch sehr positiv zu entwickeln und entwickelt zu haben. Vielleicht kann ich zwar nicht so richtig mit Menschen umgehen, aber, dafür habe ich den Stolz, dass Mama und Papa keinen materialistischen Sexisten, mit braungebrannter Lederhaut groß gezüchtet haben, welcher den Ghettoslang perfekt beherrscht und dessen Lieblingsautor 'Porsche Cayenne' ist.

Ich beschmunzle meinen Gedanken, auf dem Weg zu genau zu dem alternativ-öko-und-moral-Neohippie zu sein, welcher ich einst kaum werden wollte.

Früher nervten mich solche Leute, wenn sie mich bös ansahen weil ich mein Taschentuch am Boden anstatt in den Mistkübel schmiss. Leute, die einem den Witz zerstörten, weil sie tiefmoralischen meinten das man über Behinderte, oder Schwarze oder Juden keine Scherze machen sollte. - Wobei ich finde das auch Behinderte, Schwarze und Juden ein Recht darauf haben diskriminiert zu werden. Oder Leute die für getötete Tiere oder Wälder, mit Schildern und Fahnen bewaffnet, gegen Großkonzerne oder Politiker in den Krieg gezogen sind. Solche Leute haben mich tatsächlich in ihrem Sein genervt. Jetzt bin ich einer von ihnen. Und das gerne!

Um aber auf den Anfang wieder zurück zukommen, nämlich wenn ich glaube das ich ne Motte bin was will ich dann beim Zahnarzt, antworte ich das Licht war an - kleiner Scherz - warum oder was mich an Weihnachten unglücklich macht, ist die Tatsache das mir an Weihnachten nichts liegt.



Montag, 19. Dezember 2011
An das Universum
An das Universum;
an alles, was ich mit meinen Augen da oben als schwarz, blau, weiß und gelb zu sehen vermag, und an alles was ich nicht sehe oder von dem ich nicht weiß das es existiert.

Woran darf ich glauben? Was soll ich mir aus meinem Glauben erhoffen? Und was darf ich von meinem Glauben fordern?

Ich bin nicht religiös. Auch nicht gläubig.
Wenn, dann fühle ich eine selbsterschaffene Verbundenheit.
Mehr nicht.

Jede Nacht bevor ich unter Yanaa's Blätterwerk einschlafe, pseudomeditiere ich vor meinem Ficusbaum dahin. Ich frage mich ob ich glücklich bin, was ich tun kann um glücklich zu sein. Ich erforsche meinen Weg, meine Entwicklung, meine Gefühle. Oder, ich denke an nichts. Wenn ich vor Yanaa sitze und diesen Baum ansehe, empfinde ich eine so tiefe und ehrliche Liebe zu dieser Pflanze.
Yanaa ist mein Ruhepol. Mein Heiligtum. Meine Natur.
Die Pflanze symbolisiert meine Verbundenheit.

Seit Weihnachten herum spüre ich zunehmen die Angst vor dem Sterben! Mehrmals täglich werde ich mir der Endlichkeit bewusst. Es tut mir nicht weh, aber macht mich echt fertig diese Tatsache zu realisieren und nach zu empfinden.
Ja, ich glaube zu wissen wie es ist zu sterben.
Wie es sich anfühlt, wie es vorgeht.

Seit dem ich klein war, habe ich versucht Schussverletzungen, den Tod durch ersticken, den Tod durch tiefen Fall, den Tod durch Explosion... empathisch nachzuempfinden. Bis jetzt war es immer nur die Art des Sterbens. Seit kurzen ist es das Sterben an sich, welches ich glaube, verdmmat authentisch zu fühlen.

Aber in der Regel glauben wir sehr viel und wissen wenig. Und ob ich dann an meinem Totenbett ein High-Five haben will weil ich mit meiner Vermutung doch recht hatte, werde ich ja eines Tages schon sehen. Aber Tatsache ist, dass mir dieses Gefühl eine sciheß Angst einjagt.

Ich weiß, ich hab hier schon öfters über das Sterben geredet und philosophiert. - erkennt Jemand die Ironie dieser Aussage? - Jedoch erst seit Weihnachten herum haben die Gedanken eine fast deprimierende Macht über mich.

Um sich vorstellen oder verstehen zu können was ich damit meine, möchte ich folgendes Beispiel veranschaulichen -

Stell dir vor, du ließt in der Zeitung wie in einem fremden Land ein fremder Psychokiller eine fremde fünfköpfige Familie ermordet hat. Motiv unklar.
Deine Reaktion wird bis zum umblättern der Seite eine Form von falscher Betroffenheit sein.

Und jetzt stell dir vor, du kommst nach Hause und findest deine Eltern und drei Geschwister leblos und ermordet vor. Motiv unklar.
Deine Reaktion - insofern dir deine Familie etwas bedeutet - wird mit der Psychiatrie enden, da - und das ist das wesentliche - es dich jetzt selbst betrifft.

Wir zelebrieren unseren Betroffenheitsductus erst dann so richtig, wenn das Ereignis an uns nah genug ist. Der Schmerz, den so viele Menschen, ganz fern und ganz woanders verspüren, erreicht dich nicht. Und gewisser Weiße sind wir Menschen der Menschlichkeit gegenüber unempfindlich.


An das Universum;
an alles, was ich mit meinen Augen da oben als schwarz, blau, weiß und gelb zu sehen vermag, und an alles was ich nicht sehe oder von dem ich nicht weiß das es existiert. Ich darf erst seit einem Wimpernschlag der Zeit dein Gast sein, und denke dennoch schon an meine Endlichkeit. Die letzten Tage machte es mir Angst, weil ich die Tatsache, nur als Gast hier zu sein, nicht akzeptieren kann. Aber nun sehe ich es auch als Geschenk; wie ein unattraktives markantes äußerliches Merkmal, welches mich daran erinnert das Leben das ich habe, zu schätzen und zu genießen.



Dienstag, 13. Dezember 2011
We've been talkin about the way things change
I miss your face like hell!

We've been talkin about the way things change.
My family lives in a different state.

. . .

Warum bin ich so, wie ich bin? - war dann meine Frage.

Meine Arbeitskollegen waren beinahe entsetzt, fast schon erbost darüber, dass ich erst neunzehn Überstunden im 'Topf' habe. Sie alle haben ja bereits um die hundert oder zweihundert Überstunden. Was ich denn machen würde wenn eine Krise komme, fragten sie mich vorwurfsvoll. "Naja" sagte ich, "Wenn eine Krise kommt, bekomme ich dann neunzehn mal eins-kommar-sieben Überstunden ausbezahlt, und werde gekündigt, so einfach ist das".
Erstaunt sahen sie mich an.

Genau so erstaunt, nein, vorwurfsvoll, wie mich meine Eltern ansahen.

Ja, liebe Frau Mama, lieber Herr Papa, dann kann es gut sein das ich dies betreffend unreif oder kindisch bin; aber ich habe nicht solche Ängste. Ich habe nicht eure Ängste.
Wenn sie mich kündigen, weshalb auch immer, tut mir der Kopf vor Sorgen nicht weh. 'Irgendwas' werde ich dann auch nicht finden oder machen. Mir macht es nichts aus ohne Fernseher zu leben; ich brauch keinen Luxus zum leben; und ja, vielleicht bin ich verträumt, aber ich genieße es regelrecht, diese Unbeschwertheit.

Am Tag meiner Abschlussprüfung habe ich mir selbst gesagt, sollte ich die Prüfungen nicht bestehen, ich nicht abschließen, so lasse ich alles liegen und stehen und gehe zu meiner Familie nach Deutschland.

Desto länger ich bei ihnen bin, desto mehr wird mir klar wo ich wirklich zuhause bin. Wo mein Herz hingehört. Aber, - und es gibt immer ein aber -, baue ich mir hier gerade um viel Geld eine Existenz auf.

We've been talkin about the way things change.

Und im Vergleich zu noch vor fünf Jahren, hat sich so wahnsinnig vieles verändert. Habe ich mich so wahnsinnig verändert. Ich sage dir, Veränderung ist die einzige Konstante im Leben. Nur auf die Veränderung ist verlass, denn, alles ist auf den Weg irgendwohin.

Warum bin ich so, wie ich bin? - war noch immer meine Frage.

Letztens stand ich vor einem Spiegel, und musste feststellen das ich mich unattraktiv fühle. Dann dachte ich mir, werden mich andere auch unattraktiv finden. Und dann dachte ich mir, dass mir das so was von egal ist, weil, ich mich gut leiden kann.

Diese 'I don't care about what people say' Einstellung, ist meiner Meinung nach, die wohl größte, schwerste und beste Veränderung die ich durchlebt habe.
Und ich genieße sie regelrecht; mit meinem vollen sein und handeln.

Wir waren letztens alle zusammen Punsch trinken.
Danach sind wir in die Herrengasse gegangen, und es folgte leider das übliche Fortgeh-Prozedere.
Irgendwann, als ich mir dachte das ich zuhause genauso dumm rumstehen und mit mir selber reden könnte, bin ich zu einer Freundin heimgegangen.
Am Weg zu ihr habe ich zwar nicht die Welt gerettet und meine Mails gecheckt, aber, ich habe Musik gehört.

Und da war er wieder, mein epischer Moment der Unbeschwertheit. Ich hörte guten Dubstep und hatte Lust abzugehen; ich hatte Lust zu tanzen; im Regen und auf offener Straße. Eineinhalb Kilometer lang.
Und es war mir scheiß egal wie scheinbar lächerlich oder seltsam es aussehen musste. Ich wollte tanzen, denn ich war glücklich, und ich tat es auch.

Täglich, erinnere ich mich daran das es mich eines Tages nicht mehr geben wird. Und ich glaube, diese Tatsache bewusst wahrzunehmen, veränderte meine Prioritäten wesentlich; machte mir das Leben so richtig lebenswert; zeigte mir, was im Leben genau so wichtig sein sollte wie ein fester Arbeitsplatz und ein warmes Zuhause.