An die Welt
An die Welt.
Wir zwei haben ein Problem miteinander!
Mich nervt es mittlerweile schon sehr, dass du bei jeden Konflikt nur inne hältst und schweigst. Es macht echt den Eindruck als wäre es dir egal was gesagt oder getan wird. Oder bilde ich mir das nur ein?
Jedenfalls.
Ich habe erfahren das du Krebs hast.
Unheilbar, sagten mir die Psychologen und Anthropologen. Wie lange noch, konnten sie allerdings nicht sagen. In diesem Sinne möchte ich mich bei dir auch entschuldigen! Es tut mir aufrichtig leid eines deiner Karzinome zu sein.
So sag doch etwas.
Siehst du, genau das meinte ich!
Man überbringt dir eine Hiobsbotschaft und du schweigst stille. Unfassbar, deine Art. Das zeigt mir wiedermal wie verschieden wir eigentlich sind. Während du sehr selbstlos zu sein scheinst, bin ich egoistisch in allen Zügen. Manchmal frage ich mich ob ich dich überhaupt noch kenne. Aber ich möchte jetzt nicht mit dir streiten...
animus am 09. Januar 12
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Als Resonanzkörper
Und auch wenn ich weiß, dass ich schon in ein paar Wochen, Monaten oder vielleicht sogar Jahren, keinen Impuls und kein Gefühl der Aufregung mehr gegenüber dieser Musik verspüren werde, so ist sie doch jetzt alles und nichts zugleich.
Sie gibt mir den Impuls der Motivation wenn ich lustlos oder niedergeschlagen bin. Sie hinterlegt und färbt den Klang meiner Geschichte, und ist die stille Hintergrundmusik meines Lebens welche man nur subtil wahr nimmt, und dennoch die Erinnerungen und Emotionen um ein so vielfaches verstärkt. Sie ist es auch welche mir gewollt das Messer tiefer ins Herz stößt; an Tagen meiner durchlebter Melancholie. Sie ist für mich Freiheit und Glückseligkeit. Sie ist in gewisser Weiße eine Portion Selbstliebe.
Sie ist pures, erlebtes und gelebtes Glück.
Und es gibt sie schon so verdmmat lang auf dieser Welt.
Ich liebe es, meinen halbwegs attraktiven & sexy Körper in diversen Tanzlokalen durch wechselwirkende Bässe und Klänge zu bewegen; kurform tanzen. Ich liebe es mich einen sciehß darum zu schären wie lächerlich oder unterhaltsam das aussehen muss. Ich tanze, bewege mich, spüre mich als Resonanzkörper verschiedenster Sinusrhytmen.
Und während ich da so tanze, mache ich die Augen zu.
Und das Leben ist schön.
animus am 28. Dezember 11
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Der Zusammenhang zwischen Weihnachten und Fleisch essen
"..es funktioniert nur, wenn ich selbst davon überzeugt bin. Heute, wurde ich Zeuge davon, wie Jemand mit ein paar Worten mein kränkliches Pseudoego verhauen hat."
Liebe Menschen, es ist Weihnachtszeit!
Frohlocket frohlocket!
Es ist Weihnachtszeit, und ich bin so unglücklich wie schon lang nicht mehr. Nicht, weil mir Weihnachten verdeutlicht wie einsam und allein ich mich doch fühle, denn damit komm ich gut klar; auch nicht weil es mir an Weihnachtsstimmung fehlt; nein, ganz allein deswegen weil ich zunehmende erkenne, realisiere, wie ich so bin, und wie andere sind.
Heute hat man mir in der Arbeit wieder meine Defizite an Sozialkompetenzen vor Augen geführt; in Erinnerung gerufen. Ein schönes Gefühl ist das, wenn dir Jemand dein 'Ego' verhaut, und man sich selbst als sozialer Unmensch, als völlig fehl am Platz und hoffnungslos betrachtet. Meine armselige aber ehrliche Rechtfertigung dafür ist, dass ich es noch nie erlebt habe fünfunddreißig zu werden, richtig erwachsen zu sein. Leider war auch die Erziehung meiner Eltern viel zu lang pädagogisch und emotional wertlos; und im Prinzip habe ich mich über all die Jahre selbst erziehen müssen. Erkennt Jemand den Wiederspruch darin?
Ich lernte es leider nie so richtig, um mich jetzt in einem sozialen Umfeld als 'aufgehoben' und 'integriert' zu fühlen. Ich habe es immer nur bei anderen gesehen, wollte es aber nicht, wie ein Affe, nachmachen. Nein, viel mehr konnte ich dadurch von zwei Perspektiven lernen, und dadurch meine Prinzipen erschaffen. So kleide ich mich zum Beispiel gerne schön, zeige dies auch gerne und lege Wert auf meine Erscheinung; aber keinen Wert darauf wie mich andere empfinden. Weil es nach meinem Prinzip, nur drauf ankommt das ICH MICH schön und wohl fühle. Hierbei ist schön nicht mit attraktiv zu verwechseln, wobei das gleiche Prinzip gilt.
Ich habe mir durch mein soziale Distanz auch irgendwie eine gewisse Unabhängigkeit geschaffen. Mit anderen Worten war es mir damals durch die Möglichkeiten, und ist es mir jetzt aus Prinzip, nicht wichtig was andere von mir halten oder denken.
Das Problem, oder besser gesagt die Reibungsfläche an dem ganzen ist, wenn ich mich mehr oder weniger dann doch sozial integrieren soll.
Und so habe ich auch Prinzipien was Weihnachten betrifft. Seit meinem - schätzungsweiße - zwölften Lebensjahr, hatte ich kein Weihnachten mehr wo ich mich familiär oder aufgehoben fühlte. Und mein Prinzip zu Weihnachten ist, dass ich Weihnachten hasse, es verabscheungswürdige; nicht weil ich verbittert bin, sondern einfach aus meinem Prinzip.
Quelle: Facebook
"Öffentliche Erklärung:
Ich mag das Weihnachten des konventionellen Glaubens nicht! Bitte, es soll sich keiner erwarten von mir was geschenkt zu bekommen! Und bitte genau so umgekehrt. Es liegt nicht daran das ich geizig bin, aber ich will nicht dem Ruf der 'weihnachtlichen' Masse in den Mediamarkt folgen um Kaufkraft zu generieren! Das, was ich ein paar wenig von ganzen Herzen schenken werde, ist gemeinsame Zeit oder eine gemachte Kleinigkeit. Punkt. Andere Perspektive - Ich brauch keinen Jahrestag um mich daran zu erinnern das ich meinen Partner, meine Familie, meine Freunde, liebe und schätze. Ich tue es allgegenwärtig. Und an Weihnachten vielleicht etwas deutlicher. Punkt."
Und so ist das.
Gestern bin ich mit einem Freund hektisch durch den Mediamarkt, den Interspar, einen Buchladen...usw usw.. gelaufen, auf der Suche nach unpersönlichen Geschenken, nur - und das ist der eigentliche Grund - um auch ein Geschenk zu haben.
Hallo?!
Am Heimweg dachte ich mir folgendes - Was soll das? Was soll diese ganze Hektik? All die Leute. Was soll dieser Scehiß? Und dann hab ich nicht mal was passendes gefunden. Soll das, das Einkaufen von Geschenken, das Kernelement von Weihnachten sein? Kommt mir aber so vor. Aus! - habe ich mir gedacht - Ich hintergehe und vergesse meine Prinzipien!
So beschenke ich jetzt zum Beispiel jemanden damit, dass ich für ihn ein schönes Abendessen machen werde. Andere lade ich zum snowboarden ein , und für jemand speziellen werd ich ein kleines Privatkonzert an der Gitarre veranstalten. Aus.
Ich zeige dadurch meine Liebe und Wertschätzung.
Und nicht durch ein Geschenk, etwas materialistischen, dessen Zweck es eigentlich nur ist an einem bestimmten Abend anwesend zu sein.
Aber nicht nur aus diesem Prinzip verabscheungswürdige ich Weihnachten.
Weihnachten ist wie Fleisch essen.
Das weihnachtliche Fleisch in dieser Metapher, sind die Weihnachtsbäume. Man züchtet etwas; genauer gesagt ein Lebewesen; nur um es dann zu töten.
Das ist knallharter Egoismus. Der Zusammenhang zwischen Weihnachten und Fleisch essen, ist knallharter Egoismus.
Aber ich schweife ab.
Ich denke in letzter Zeit immer wieder darüber nach, wie leiwand ich mich selbst doch finde, weil ich das Gefühl habe mich doch auch sehr positiv zu entwickeln und entwickelt zu haben. Vielleicht kann ich zwar nicht so richtig mit Menschen umgehen, aber, dafür habe ich den Stolz, dass Mama und Papa keinen materialistischen Sexisten, mit braungebrannter Lederhaut groß gezüchtet haben, welcher den Ghettoslang perfekt beherrscht und dessen Lieblingsautor 'Porsche Cayenne' ist.
Ich beschmunzle meinen Gedanken, auf dem Weg zu genau zu dem alternativ-öko-und-moral-Neohippie zu sein, welcher ich einst kaum werden wollte.
Früher nervten mich solche Leute, wenn sie mich bös ansahen weil ich mein Taschentuch am Boden anstatt in den Mistkübel schmiss. Leute, die einem den Witz zerstörten, weil sie tiefmoralischen meinten das man über Behinderte, oder Schwarze oder Juden keine Scherze machen sollte. - Wobei ich finde das auch Behinderte, Schwarze und Juden ein Recht darauf haben diskriminiert zu werden. Oder Leute die für getötete Tiere oder Wälder, mit Schildern und Fahnen bewaffnet, gegen Großkonzerne oder Politiker in den Krieg gezogen sind. Solche Leute haben mich tatsächlich in ihrem Sein genervt. Jetzt bin ich einer von ihnen. Und das gerne!
Um aber auf den Anfang wieder zurück zukommen, nämlich wenn ich glaube das ich ne Motte bin was will ich dann beim Zahnarzt, antworte ich das Licht war an - kleiner Scherz - warum oder was mich an Weihnachten unglücklich macht, ist die Tatsache das mir an Weihnachten nichts liegt.
animus am 20. Dezember 11
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An das Universum
An das Universum;
an alles, was ich mit meinen Augen da oben als schwarz, blau, weiß und gelb zu sehen vermag, und an alles was ich nicht sehe oder von dem ich nicht weiß das es existiert.
Woran darf ich glauben? Was soll ich mir aus meinem Glauben erhoffen? Und was darf ich von meinem Glauben fordern?
Ich bin nicht religiös. Auch nicht gläubig.
Wenn, dann fühle ich eine selbsterschaffene Verbundenheit.
Mehr nicht.
Jede Nacht bevor ich unter Yanaa's Blätterwerk einschlafe, pseudomeditiere ich vor meinem Ficusbaum dahin. Ich frage mich ob ich glücklich bin, was ich tun kann um glücklich zu sein. Ich erforsche meinen Weg, meine Entwicklung, meine Gefühle. Oder, ich denke an nichts. Wenn ich vor Yanaa sitze und diesen Baum ansehe, empfinde ich eine so tiefe und ehrliche Liebe zu dieser Pflanze.
Yanaa ist mein Ruhepol. Mein Heiligtum. Meine Natur.
Die Pflanze symbolisiert meine Verbundenheit.
Seit Weihnachten herum spüre ich zunehmen die Angst vor dem Sterben! Mehrmals täglich werde ich mir der Endlichkeit bewusst. Es tut mir nicht weh, aber macht mich echt fertig diese Tatsache zu realisieren und nach zu empfinden.
Ja, ich glaube zu wissen wie es ist zu sterben.
Wie es sich anfühlt, wie es vorgeht.
Seit dem ich klein war, habe ich versucht Schussverletzungen, den Tod durch ersticken, den Tod durch tiefen Fall, den Tod durch Explosion... empathisch nachzuempfinden. Bis jetzt war es immer nur die Art des Sterbens. Seit kurzen ist es das Sterben an sich, welches ich glaube, verdmmat authentisch zu fühlen.
Aber in der Regel glauben wir sehr viel und wissen wenig. Und ob ich dann an meinem Totenbett ein High-Five haben will weil ich mit meiner Vermutung doch recht hatte, werde ich ja eines Tages schon sehen. Aber Tatsache ist, dass mir dieses Gefühl eine sciheß Angst einjagt.
Ich weiß, ich hab hier schon öfters über das Sterben geredet und philosophiert. - erkennt Jemand die Ironie dieser Aussage? - Jedoch erst seit Weihnachten herum haben die Gedanken eine fast deprimierende Macht über mich.
Um sich vorstellen oder verstehen zu können was ich damit meine, möchte ich folgendes Beispiel veranschaulichen -
Stell dir vor, du ließt in der Zeitung wie in einem fremden Land ein fremder Psychokiller eine fremde fünfköpfige Familie ermordet hat. Motiv unklar.
Deine Reaktion wird bis zum umblättern der Seite eine Form von falscher Betroffenheit sein.
Und jetzt stell dir vor, du kommst nach Hause und findest deine Eltern und drei Geschwister leblos und ermordet vor. Motiv unklar.
Deine Reaktion - insofern dir deine Familie etwas bedeutet - wird mit der Psychiatrie enden, da - und das ist das wesentliche - es dich jetzt selbst betrifft.
Wir zelebrieren unseren Betroffenheitsductus erst dann so richtig, wenn das Ereignis an uns nah genug ist. Der Schmerz, den so viele Menschen, ganz fern und ganz woanders verspüren, erreicht dich nicht. Und gewisser Weiße sind wir Menschen der Menschlichkeit gegenüber unempfindlich.
An das Universum;
an alles, was ich mit meinen Augen da oben als schwarz, blau, weiß und gelb zu sehen vermag, und an alles was ich nicht sehe oder von dem ich nicht weiß das es existiert. Ich darf erst seit einem Wimpernschlag der Zeit dein Gast sein, und denke dennoch schon an meine Endlichkeit. Die letzten Tage machte es mir Angst, weil ich die Tatsache, nur als Gast hier zu sein, nicht akzeptieren kann. Aber nun sehe ich es auch als Geschenk; wie ein unattraktives markantes äußerliches Merkmal, welches mich daran erinnert das Leben das ich habe, zu schätzen und zu genießen.
animus am 19. Dezember 11
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We've been talkin about the way things change
I miss your face like hell!
We've been talkin about the way things change.
My family lives in a different state.
. . .
Warum bin ich so, wie ich bin? - war dann meine Frage.
Meine Arbeitskollegen waren beinahe entsetzt, fast schon erbost darüber, dass ich erst neunzehn Überstunden im 'Topf' habe. Sie alle haben ja bereits um die hundert oder zweihundert Überstunden. Was ich denn machen würde wenn eine Krise komme, fragten sie mich vorwurfsvoll. "Naja" sagte ich, "Wenn eine Krise kommt, bekomme ich dann neunzehn mal eins-kommar-sieben Überstunden ausbezahlt, und werde gekündigt, so einfach ist das".
Erstaunt sahen sie mich an.
Genau so erstaunt, nein, vorwurfsvoll, wie mich meine Eltern ansahen.
Ja, liebe Frau Mama, lieber Herr Papa, dann kann es gut sein das ich dies betreffend unreif oder kindisch bin; aber ich habe nicht solche Ängste. Ich habe nicht eure Ängste.
Wenn sie mich kündigen, weshalb auch immer, tut mir der Kopf vor Sorgen nicht weh. 'Irgendwas' werde ich dann auch nicht finden oder machen. Mir macht es nichts aus ohne Fernseher zu leben; ich brauch keinen Luxus zum leben; und ja, vielleicht bin ich verträumt, aber ich genieße es regelrecht, diese Unbeschwertheit.
Am Tag meiner Abschlussprüfung habe ich mir selbst gesagt, sollte ich die Prüfungen nicht bestehen, ich nicht abschließen, so lasse ich alles liegen und stehen und gehe zu meiner Familie nach Deutschland.
Desto länger ich bei ihnen bin, desto mehr wird mir klar wo ich wirklich zuhause bin. Wo mein Herz hingehört. Aber, - und es gibt immer ein aber -, baue ich mir hier gerade um viel Geld eine Existenz auf.
We've been talkin about the way things change.
Und im Vergleich zu noch vor fünf Jahren, hat sich so wahnsinnig vieles verändert. Habe ich mich so wahnsinnig verändert. Ich sage dir, Veränderung ist die einzige Konstante im Leben. Nur auf die Veränderung ist verlass, denn, alles ist auf den Weg irgendwohin.
Warum bin ich so, wie ich bin? - war noch immer meine Frage.
Letztens stand ich vor einem Spiegel, und musste feststellen das ich mich unattraktiv fühle. Dann dachte ich mir, werden mich andere auch unattraktiv finden. Und dann dachte ich mir, dass mir das so was von egal ist, weil, ich mich gut leiden kann.
Diese 'I don't care about what people say' Einstellung, ist meiner Meinung nach, die wohl größte, schwerste und beste Veränderung die ich durchlebt habe.
Und ich genieße sie regelrecht; mit meinem vollen sein und handeln.
Wir waren letztens alle zusammen Punsch trinken.
Danach sind wir in die Herrengasse gegangen, und es folgte leider das übliche Fortgeh-Prozedere.
Irgendwann, als ich mir dachte das ich zuhause genauso dumm rumstehen und mit mir selber reden könnte, bin ich zu einer Freundin heimgegangen.
Am Weg zu ihr habe ich zwar nicht die Welt gerettet und meine Mails gecheckt, aber, ich habe Musik gehört.
Und da war er wieder, mein epischer Moment der Unbeschwertheit. Ich hörte guten Dubstep und hatte Lust abzugehen; ich hatte Lust zu tanzen; im Regen und auf offener Straße. Eineinhalb Kilometer lang.
Und es war mir scheiß egal wie scheinbar lächerlich oder seltsam es aussehen musste. Ich wollte tanzen, denn ich war glücklich, und ich tat es auch.
Täglich, erinnere ich mich daran das es mich eines Tages nicht mehr geben wird. Und ich glaube, diese Tatsache bewusst wahrzunehmen, veränderte meine Prioritäten wesentlich; machte mir das Leben so richtig lebenswert; zeigte mir, was im Leben genau so wichtig sein sollte wie ein fester Arbeitsplatz und ein warmes Zuhause.
animus am 13. Dezember 11
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schützen oder lernen
Aus dem Nähkästchen geplaudert.
Jetzt habe ich die letzten zwei Tage damit verbracht meine Wohnung zu ordnen, putzen und schön zu gestalten. Quasi rund um die Uhr.
Ich habe mittlerweile keinen Schlafrhythmus mehr; ich mag aber diese veränderte Wahrnehmung von Zeit.
Zum Beispiel hatte ich anfangs, Fünf Uhr Morgens das Gefühl es wäre um die Mittagszeit; Sechs Uhr Abends das Gefühl es wäre Morgen. Seltsam. Seltsam interessant.
Und jetzt ist es schon so, - da mein Leben aus Lust und Laune besteht, - mir sogar das Wochenende wie ein Wochentag vorkommt. Ich finde solche Gefühle sehr schön; zum Beispiel aufzuwachen und kurz nicht zu wissen wo man ist, oder eben die Zeit anders wahrzunehmen.
Jedenfalls hatte ich es circa gegen Drei Uhr Morgens aufgegeben, da alles geputzt war und nur noch der Balkon entrümpelt werden musste. Ich nahm mir drei vier Kartonagen und trug sie hinunter zum Container. Leise wie eine Maus, da mich ja Niemand bei dieser Aktion wahrnehmen sollte.
Unten machte ich dann die Haustüre sehr langsam und sehr leise zu. Und mit dem 'Klick' Geräusch der Tür, fiel mir auch ein das ich meine Schlüssel oben liegen hab lassen. Toll. Drei Uhr Morgens, im Shirt, ausgesperrt.
Ich hab circa zehn Minuten überlegt ob ich wirklich einen Nachbar aus dem Bett läuten und somit neue Freundschaften schließen, oder ob ich doch meine verborgenen Superheldenkräfte nutze und zu meinem Balkon fliegen soll.
Ein Nachbar der auf seinen Balkon Sucht inhalierte, ließ mich dann rein. Aber erst nach dem fünften oder sechsten mal "Hallo? Ich bräuchte Ihre Hilfe! .. Ich höre Sie doch atmen.. Hallo??".
Dies rief mir wieder in Erinnerung, wie traurig ich es doch finde, dass unsere Gesellschaft - vorwiegend beziehungsweiße zunehmend in Großstädten aber auch kleinen Städten - eine solche Berührungsangst hat. Wirklich.
Wir wollen einander nicht mehr kennen lernen.
Setzt sich im Bus, der U-Bahn, oder im Zug ein fremder Mensch neben uns, so erhaschen wir vielleicht einen flüchtigen Blick um unseren Nächsten abzuscannen; aber das war es auch schon.
Es hat mich letztens sehr überrascht, als ein Mann mit seinem fremden Sitznachbar ein Gespräch anfing.
Wir haben Berührungsangst.
Schau dir nächstes mal auf die Finger oder besser gesagt auf den Popo, wenn du dich bei einer Wartestelle hinsetzen willst, aber auf der Bankreihe bereits ein Mensch sitzt. Du wirst dich höchstwahrscheinlich ein bis zwei Plätze weiter weg setzen.
Aber wieso ist das so?
Ich glaube, dass es an der Haltung der Menschen liegt.
Ich gebe der virtuellen Welt, den Social Networks die Schuld. Ich gebe MTV und Asozialen-Tv die Schuld. Und schlussendlich gebe ich euren Eltern die Schuld.
All dieser Shceiß stumpft uns ab, lässt uns die alten Werte vergessen und macht uns unempfindlich. Unempfindlich anderen, fremden Menschen gegenüber. Wie wenn jeder Fremde, welchen wir nicht als attraktiv empfinden, ungut oder gar böse wäre. Ja so kommt es mir vor.
Ich glaube Menschen haben immer nur zwei verschiedene Haltungen. Die Haltung zu schützen, und die Haltung zu lernen.
Wenn sich Jemand neben mich setzt, kann ich den Menschen abscannen und mich dann wieder Facebook via Handy widmen, oder mit einem Lächeln nett "Hallo" sagen.
animus am 11. Dezember 11
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Eine Tatsache
Du wirst eines Tages sterben!
Dein Herz wird aufhören zu schlagen, und du wirst nach einiger Zeit das Bewusstsein verlieren. Sekunden bis Minuten. Deine Zellen werden nicht mehr mit Sauerstoff versorgt, weshalb sie keine Eiweiße, RNS, und und und erzeugen können. Deswegen wird dein Körper eine Spur kälter als Raumtemperatur. Denke nächstes mal daran wenn deine Hände vom Winterwind kalt sind. Zig Millionen von Zellen werden zu lebloser Materie. Du wirst zu lebloser Materie. Deine Muskeln, dein Fleisch, deine Sehnen; alles wird hart und steif. Dein Bewusstsein gibt es seit vielen Minuten nicht mehr. Angehörige werden traurig, entsetzt oder einfach nur schweigsam darüber sein; doch du wirst das alles nicht mehr miterleben. Nachdem ein Arzt deinen Körper für 'tot' erklärt hat, werden ihn Menschen in einen schwarzen Gummisack legen. Ein Gummisack indem zuvor schon sehr oft Biokompost befördert worden ist.
Fünf bis acht Tage später, werden Menschen um deine Holzkiste/Urne stehen, weinen und schweigen, und an dich zurück denken. Doch du wirst von dem all nichts mehr mitbekommen. Nach achtzehn bis achtundvierzig Zyklen der Himmelssonne später, hat dich ein jeder Bekannter aus seinen primären Bewusstsein vergessen. Tendenziell denken deine Angehörigen immer weniger an dich.
Du wirst vergessen.
Eine Frau führte ein ganzes Leben. Ein ganzes Leben!
Sie trug einen Teil deines Ursprungs an Chromosomen.
Du du weißt nichts über diese Frau. Die Mutter des Vaters, der Mutter deiner Mutter. Du weißt nicht einmal das sie existiert hat.
Und genau das gleiche wird mit dir passieren.
Du wirst, vergessen.
Ich finde; jedem dem diese Tatsache nicht zumindest eine Zeit lang etwas tiefer zu denken gibt, ist sich entweder seiner Sterblichkeit im Klaren, oder, zu achtlos, zu ignorant, um sich damit zu beschäftigen.
Aber es ist eine Tatsache. Und diese Tatsache jagt mir an vielen Tagen einer Woche eine sceihß Furcht ein; weil ich bis dato nicht weiß, wie ich damit umgehen kann.
animus am 07. Dezember 11
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Der Moment und seine Herkunft
Irgendwo, in einem kleinen Dörfchen in Italien, hat eine ältere Dame welche Brille und Kopftuch trug, ihre Pflanzen und ihr angebautes Gemüse gegossen. Das Wasser, dass auf ihren dreiundzwanzig Stück Tomaten verdunstet ist, stieg in den Himmel empor.
Sechs Tage und dreizehn Stunden sammelte sich das verdunstete Wasser zu einem Tropfen und reiste Siebenhundertzwölf Kilometer, um dann auf meinem mittleren Fenster, 36mm horizontal und 47mm vertikal von der rechten unteren Ecke aus entfernt aufzuschlagen.
In einem Steinbruch in Südungarn drückt ein Bauarbeiter auf einen Knopf einer Maschine, welche dann Gestein abbaute. Ein Steinbrocken, etwa dreihundertneunundachtzig Gramm schwer, welcher seit tausenden von Jahren im Gestein ruhte, wurde vier Tage später zu Sand verarbeitet aus welchem dann ein Kerzenglas wurde.
Dieses Kerzenglas steht samt Kerze auf meinem Wohnzimmertisch. In vierundvierzig Tagen wird im Verlauf der Nacht genau die Sekunde kommen, in der der Kerzendocht erlischt weil das Wachs verbraucht worden ist.
Ein Windrad in Obninsk, circa Hundertsechs Kilometer von Moskau entfernt, macht genau eine vier Grad Drehung, um den Strom zu erzeugen den ich durch meinen Haushalt in dieser Sekunde verbraucht habe.
Alles, ist auf dem Weg nach irgendwohin.
Selbst du.
animus am 07. Dezember 11
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Über Empathie
Letztens habe ich mich gefragt, warum ich es nicht mehr so gut verstehe, wie sich andere Menschen fühlen.
Ich kann mich erinnern, als Kind, konnte ich Menschen ansehen ohne ein Wort mit ihnen zu wechseln, und ich wusste wie sie sich fühlen. Empathie. Jahre später ergeht es mir manchmal sehr schwer damit, die Gefühle eines Menschen zu ergründen.
Vielleicht liegt es daran das ich mittlerweile nicht mehr so recht wissen will was viele Menschen fühlen. Auch hier schlägt wieder mein Desinteresse und meine Apathie zu. Oder es liegt (leider) am natürlichen Verlauf der menschlichen Entwicklung.
Als neugeborener Mensch, als Baby, haben wir keinen Intellekt. Wir äußern uns rein durch Emotionen. Und wir verstehen nur in Gefühlen.
Im Laufe unserer Entwicklung ändert sich das. Desto älter wir werden desto mehr Agieren und Reagieren wir mit Intellekt. Unser 'Ich' gibt sich immer mehr unserem 'erwachsenen Ich' hin. Die sogenannte 'Reife'. Nun ja, ich erachte das als nichts schlechtes, nur trauere ich sehr um den Verlust meines Ursprungs; und ich setze alles daran ihn nicht zu verlieren indem ich ihn vergesse.
Ich kann mich daran erinnern, dass ich mich damals vor Jahren noch mit Leichtigkeit für Computerspiele oder Rollenspiele begeistern konnte. Jetzt rennt meine XBox nur noch selten einige Stunden durch; und würde ich jetzt mit Holzgewehren durch den Wald rennen, wäre ich mein eigener Passant der mich dämlich anglotzt und sich an den Kopf greift.
Mit sechzehn Jahren habe ich mit der Band das Lied "A cruel denial" geschrieben, welches von dem Verlust meiner Fantasie erzählt.
Ich erinnere mich noch ganz genau an den Tag, als ich zu meiner Mutter zurück kam, spielen wollte, und doch mit den Legofiguren nichts mehr anzufangen wusste. Nein, es war mir sogar noch peinlich vor anderen zu spielen.
Aber ich weiß wie es um mich steht.
Und meine Rebellion dagegen, wird von dem Bewusstsein darüber, und meiner Wertschätzung angeführt. Ja, und doch verliere ich meine kindliche Fantasie. Stück für Stück wird sie durch kritischen Verstand ersetzt.
Und jetzt stell ich mir die Frage, wie weit werde ich meine kindliche Fantasie verlieren? Und, - wird sie dann zum Beispiel mit Kunstgemälden, Fantasie, eingepfercht in 90x60, ersetzt?
Aber meine Fantasie und meine Empathie ist ja nicht ganz weg; sie ist ja nicht verschwunden. Sie schläft nur und wartet darauf wieder geweckt zu werden.
So habe ich zum Beispiel als Kind oder Früh-Jugendlicher nicht weinen können. Gar nicht. Und erst durch 'Training' habe ich wieder meinen Status der absoluten Gefühlsfreiheit erlangt. Ich kann wieder weinen; und ich weine auch gern und öfters wenn ich es möchte; weil ich es darf. Und jeder, der dies bei einem Mann kritisiert und verurteilt, offenbart meiner Meinung nach sein Armutszeugnis.
animus am 06. Dezember 11
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Freeware
Wer schläft liebt nicht;
oder hat nichts im Haushalt zu tun.
Jedenfalls hab ich wieder eine schlaflose Nacht hinter mir. Und ich muss sagen, ich bin und war kein bisschen müde. Jetzt liege ich die letzten Minuten auf meiner Couch, höre 'The Head and the Heart' und zähle die Minuten bevor ich meine zwei Lieder in die Arbeit radel-tanze (tanzend Fahrrad fahren).
Die Zeit vergeht unglaublich schnell.
Ich setzt mir oft 'Marker' und denk dann zurück.
Damit meine ich, dass ich zum Beispiel jetzt in diesem Moment dran denke wie ich mich dann in der Arbeit umziehe. Und wenn ich mich dann in der Arbeit umziehe denk ich an diesen Moment wo ich mir dies Gedacht habe zurück.
Oder umgekehrt. Ich speichere diesen Moment ab, und denke irgendwann zurück. Das mag zwar recht bescheuert klingen, verdeutlicht aber wie schnell Zeit vergeht, und, wie flüchtig und einzigartig sie ist.
Ich erinnere mich an den Punkt, Samstag, als ich bei 7 Grad am Bahnhof 'schlafen' musste, weil ich den Zug verpasst habe. In diesem Moment dieser Erinnerung habe ich daran gedacht wie ich heim-radel-tanze.
Und während dem heim-radel-tanzen hab ich daran gedacht wie ich mich ins Bett lege. Ich habe jeden Moment passiert und mich daran erinnert.
Ja, viele werden jetzt denken, "Was? Ist da in China ein Rad umgefallen?", aber diese Angewohnheit ist eine weitere Bereicherung die ich mir in Sachen Wertschätzung angeeignet habe.
Früher hab ich jeden Morgen in die Wolken gesehen, und still für mich "Danke" gesagt. Jetzt mache ich das zwar nur noch selten, aber es hat dann Wert für mich.
Die Zeit rast mit einem Affenzahn!
Und der Genuss von Tollkirschen birgt ein einmaliges Geschmackserlebnis. - kam mir beim Aufwaschen in den Sinn.
In zehn Minuten werde ich aufstehen und mich anziehen. In vierzehn Minuten werde ich mir die Kopfhörer aufsetzen und zu 'The First of the Year' abgehen. In dreiundzwanzig Minuten ziehe ich mich in der Arbeit um, und denke an vorherigen Moment zurück. Und in dreiunddreißig Minuten beginnt meine Schicht. Dann wird mindestens ein drittel meines Tages vergehen, ehe ich heim komme um Staub zu saugen.
Wenn du das gelesen hast, sind wahrscheinlich schon einige hundert bis tausend Minuten vergangen, als bei mir 'jetzt' war.
Kleinigkeiten des Lebens sind Freeware.
animus am 05. Dezember 11
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Apathie als Entwicklung
Ich war sehr erstaunt.
Noch vor einiger Zeit störte mich meine totale Lustlosigkeit an mir. Ich hatte keine Lust, keine Motivation und keinen Impuls dazu meine Kontakte zu pflegen, nach 'Liebe' Ausschau zu halten oder mich selbst anzugreifen. Mir fiel auf, dass mein gesamter Status großteils das komplette Gegenteil zu früher war.
Ich habe keine Freundin, keine Sexualität, keine geistige Nähe und Verbundenheit, dafür habe ich einen Job, eine Wohnung, Haustiere und viele unerledigte Aufgaben, auch genannt 'Probleme'.
Um es zu rationalisieren und beim Namen zu nennen - ich habe mit viel Verantwortung zu tun, und weniger damit, wie sich meine emotionale und geistige Persönlichkeit entwickelt und befriedigt.
Und ich merke, auch diese Verantwortung hat einen Einfluss auf die Entwicklung meiner Persönlichkeit.
Logischer Weiße.
Nur schwimme ich in diesem lustlosen Alltag dahin;
bin weder frustriert was ich eigentlich sein sollte, noch glücklich. Und ich weiß zwar an was es mir fehlt, nur bin ich zu lustlos etwas dafür zu tun.
Und ich glaube, dass diese Apathie gut ist!
Denn sie zwingt mich regelrecht zu lernen.
Sie zwingt mich dazu, mich auf wichtigere Aufgaben zu konzentrieren.
Ja, und wenn ich jetzt zum Beispiel im dreckigen Geschirr aufschwimme, weil ich zu lustlos, zu faul war, lerne ich aus dieser Konsequenz.
Oh mein Gott nein!
Ich werde doch nicht erwachsen werden!?
Nein! Das wollte ich doch nicht!!
animus am 05. Dezember 11
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Die Essenz des Lebens
Aus dem Nähkästchen geplaudert.
Neulich war ich mit einer Freundin fort. Sie nüchtern und ich etwas betrunken. In meinem charmanten betrunken sein, hab ich ihr geschildert das ich damals sehr vernarrt in sie war, sie sehr begehrt habe, und ich sie jetzt aus einer anderen Perspektive sehe. Einer freundschaftlichen. Und zeitgleich habe ich mich gefragt, weshalb mich niemand begehrt.
Gut, es gibt Tage an denen ich mich nicht begehrenswert und attraktiv fühle; dann gibt es wiederum Tage, an denen ich das Ego in Person bin, und mich selber schorf finde. Und jeder der mit mir mal beim H&M shoppen war, und gesehen hat wie ich mich in den einen oder anderen Fetzen verliebt habe, wird wissen was ich mit 'Ego in Person' meine.
Aber all samt ist es mir grundsätzlich sehr egal ob mich Jemand attraktiv findet oder nicht. Meine Einstellung ist die, dass ich niemals und zu keiner Zeit Jemand anderen gefallen oder entsprechen muss, ausser mir selbst oder ich will es. Punkt.
Naja. Und in meinem charmanten betrunken sein, hab ich mir immer beim Verlassen eines Lokals den Spass erlaubt, und mit der Hand kreisförmig auf mein Gesicht und meinen Körper gedeutet, mit den Worten "Seht ihr Ladys, dass alles hättet ihr haben können".
Fazit. Auch wenn ich mir so einen Spass und solche Andeutungen erlaube, würde ich schon lange nicht mehr auf einen One-Night-Stand eingehen.
Irgendwie sind meine 'fetten Jahre' vorbei, und ich suche, ich warte, auf einen richtigen Menschen. Auf eine solide tief gehende Beziehung.
Ich warte auf Liebe, könnte man so sagen.
Auf richtige, ehrliche und erfüllende Liebe.
Jetzt meinte eine Arbeitskollegin die ein gutes drittel an Lebenszeit und eine geschiedene Ehe hinter sich hat, es wäre doch dumm seine jungen Jahre mit Warterei und Sehnsucht zu verschwenden. Im Grunde finde ich das richtig, nur scheint mir momentan die Rolle des Selbstfinders, des verträumten Sehnsüchtigen, einfach wertvoller.
Ich war seit meinem vierzehnten Lebensjahr nie länger als ein halbes Jahr alleine. Und ja, was nützt einem zwar die Liebe in Gedanken, wenn man sich jedoch nicht bereit dazu fühlt.
Was ich sagen will - ich finde, man sollte zumindest einmal oder erstmals im Leben lernen, alleine mit sich selbst klar zu kommen.
Ich will mich selbst kennen lernen, lieben lernen, bevor ich einen anderen Menschen an meiner Liebe teilhaben lasse. Und dennoch fehlt mir die geistige wie körperliche Nähe. Logischer Weiße. Doch - ich stehe über meinem Es.
Wenn mich mal wieder die Furcht vor der Endlichkeit plagt, und ich das Leben gedanklich Stück für Stück rationalisiere, bleibt nur der Sinn meiner Existenz übrig. Es ist Liebe.
Irgendwann bin tot. Also hat alles Streben nach Mehr nur einen vorübergehenden, primären, momentanen Sinn. Sprich - man lebt für den Moment. Wenn man für den Moment lebt, was wird dann wesentlich?
- Das man glücklich ist; es einem gut geht.
Und was schenkt einem Glück ohne egoistisch zu sein? - Liebe.
Liebe und Zeit sind für mich die Essenzen des Lebens.
Die kostbarsten und rarsten Güter die man haben kann.
Wertschätzung wird hier sehr wesentlich, wenn man meiner Meinung ist. Aber wie viele Menschen vergeuden Sekunden, Stunden und Tage beispielsweiße damit, sich sinnlos zu streiten weil sie verlernt haben sich zu schätzen, oder damit vor dem Fernseher zu sitzen, weil sie verlernt haben auf und mit dieser Welt zu spielen?!
In diesem Sinne ein Appell an alle Menschen die gerade mit Jemanden im Streit sind, oder Tag ein Tag aus vor dem Fernseher sitzen; - Wofür bist du bereit zu sterben? Für einen gewonnen Streit, der lächerlich erscheint wenn man genauer hinsieht? Oder die Liebe oder Freundschaft, welche man mit dieser Person teilen könnte. Würdest du für 'Stirb langsam 6' sterben wollen, oder eher für das grüne Gras zwischen den Zehen, welches du spüren und erleben könntest wenn du den Arsch hochkriegen würdest?
Das coole Feature am Leben ist, dass man zu jeder Zeit eines jeden Augenblicks etwas ändern kann; auch wenn es nichts bewirkt.
animus am 04. Dezember 11
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Ich bin Noa
Ich bin Noa; hier zumindest.
Ich bin einundzwanzig Jahre alt.
Und ich habe angst zu leben.
Ich besitze eine Wohnung, ein Auto, einen Job, Haustiere, eine Musik- und Filmsammlung, Lieblingsbettwäsche, drei Gitarren, ein Keyboard, dreiundzwanzig Stück Porzellangeschirr und fünfunddreißig Stück an Essbesteck.
Ich habe mehr "Freunde" als ich weiß, und weniger Freunde, als Finger die du sehen kannst. Ich hinterlasse fünf Exmenschen, von denen es mit zwei ein freundschaftliches Ende nahm. Ich hinterließ drei gebrochene Herzen, wovon eines mir gehörte.
Alles in allen, lebe ich das Leben eines ganz normalen Menschen; und dennoch ist da etwas, was mich von der Masse unterscheidet, ausgrenzt und anhebt.
Es sind die Gedanken vom Leben und Sterben, welche mich jeden Tag begleiten. Und mir dadurch einerseits das Leben so schön und kostbar, und andererseits so rar und deprimierend machen.
Gedanken vom Leben und Sterben; am Weg in die Arbeit; zuhause unter der Dusche; bei fortgehen und feiern. Diese Gedanken sind mir nicht immer bewusst, aber sie sind immer präsent; denn das Leben ist immer präsent.
Ich glaube viele Menschen machen sich kaum wirklich Gedanken darüber das sie eines Tages schlichtweg nur noch Biokompost sind, der unter der Erde verrottet und mit der Zeit vergessen wird. Und so leben sie dahin, bis sie dann mit dreißig vierzig Jahren ihre Midlifecrisis erleben, und realisieren das ihnen der Sand durch die Finger rinnt, da sie wirklich nichts oder nicht genug erlebt haben.
Als erst musst du es wissen, nicht fürchten sondern wissen, das du sterben wirst!
Aber so ein Appell fruchtet nicht in den Gehirnen der Menschen. Ihnen fehlt es an Bewusstsein.
Weil so würde auch der Raucher das Rauchen sein lassen, wenn er sich zweiundvierzig Jahre später an Krebs sterben sehen könnte.
Den Menschen fehlt die nötige Wertschätzung; es fehlt ihnen an Dankbarkeit und Demut.
Ich dahingehend bin einundzwanzig Jahre alt, und erlebe meine Sinneskrise tag täglich. Ich bin einundzwanzig Jahre alt und habe ein gutes Viertel meines Lebens schon verbraucht. Was ist mir aus einem fünftel Jahrhundert an Lebenszeit übrig geblieben?
Allsamt sind es Erinnerungen. Erinnerungen die ich innerhalb einer Stunde erzählen könnte. Dann gäbe es da noch mein bisschen Besitz, meine Erfahrungen und meine Persönlichkeit. Das war es. Mehr ist mir nicht geblieben.
Ich glaube weiters auch, dass sich die Menschen keine Gedanken um ihre Sterblichkeit machen, weil es ihnen viel zu gut geht. Denn solange es uns gut geht, haben wir ja keinen Grund etwas zu ändern; keinen Grund sich Gedanken zu machen.
Vielleicht wird 'Noa's Traum vom Leben' nur über die seltsamen, absurden, und besonderen Kleinigkeiten und Fragen des Lebens erzählen.
Aber vielleicht schafft es ja ein sozial/seins-kritischer Blog, dass der eine oder andere Leser in sich Katharsis walten lässt, und sich mit einem fruchtbaren Gedanken ins Bett legt.
animus am 04. Dezember 11
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